Viele kennen es – das unangenehme Gefühl hinter dem Brustbein, welches sich vom Oberbauch aus manchmal bedenklich weit die Speiseröhre hinauf traut. Manchmal kommt es sogar zu saurem oder bitterem Aufstoßen.
Kein Wunder, es handelt sich schließlich um Magensäure, die sich da bemerkbar macht!

Gleich vorweg: In diesem Artikel geht es um ernährungs- oder stressbedingtes Sodbrennen, nicht um jenes als Begleiterscheinung einer Krankheit. Im Zweifelsfall solltest Du das auf jeden Fall von einem Arzt abklären lassen! Möglicherweise hilft Dir auch dann eine Ernährungsumstellung, aber das kann Dein Arzt besser beurteilen.

Bevor Du weiter liest, hol Dir ein Glas stilles Wasser und trinke es beim Lesen, das hilft einigen. Das Trinken, nicht das Lesen natürlich ;-). Und dann schauen wir uns gemeinsam an, warum basische Ernährung gegen Sodbrennen helfen kann.

Salzsäure & Natriumbikarbonat – nur im Doppelpack!

Um zu verstehen, was gegen Sodbrennen hilft – und warum Säureblocker nicht unbedingt zur Dauerlösung werden müssen – solltest Du Dir unbedingt einmal anschauen, wie es überhaupt entsteht. Und nein, die Ursache ist nicht immer, wie viele glauben, ein Überschuss an Magensäure!

Warum Salzsäure?

Zunächst einmal musst Du Dir einmal bewusst machen, dass unser Magensaft tatsächlich Salzsäure enthält. Salzsäure wird in der Metallverarbeitung übrigens zum Beizen oder Ätzen von Metall verwendet – kein Wunder also, dass es ziemlich brennt, wenn sie sich auf den Weg durch die Speiseröhre macht. Es ist eher erstaunlich, dass diese das überhaupt aushält!

Man könnte sich ja nun durchaus die Frage stellen, warum wir etwas so Aggressives in unserem Magen überhaupt produzieren.

  • Ganz einfach:
    Die Nahrung gelangt in den Magen und muss nun irgendwie weiterverarbeitet werden. Unter anderem ist das eiweißspaltende Enzym Pepsin dafür zuständig. Das kann seine Wirksamkeit aber nur in saurem Milieu (niedriger PH-Wert) entfalten.
    Für dieses saure Milieu sorgt der Magensaft, der durch die Salzsäure einen extrem niedrigen PH-Wert von etwa 1,2 bis 3 aufweist.
  • Außerdem tötet die Salzsäure Mikroorganismen (wie Bakterien) ab und …
  • … sorgt für eine Gerinnung von Eiweißen, was deren Aufschließung erleichtert.

Wir benötigen also die aggressive Salzsäure, um richtig verdauen zu können und Krankheitserreger abzutöten. Allerdings darf es nicht zu viel sein – sonst kommt es zu dem unangenehmen Nebeneffekt.

Wie bildet der Magen die Salzsäure?

Dafür sind die sogenannten Belegzellen im Magen verantwortlich. Sie bilden aus im Körper vorhandenem Kochsalz, Kohlendioxid und Wasser nun Natriumbikarbonat und Salzsäure. Die Salzsäure kann ihre Arbeit im Magen antreten.
Das Natriumbikarbonat, eine basisch reagierende Verbindung, fließt über das Blut zu den basenliebenden Verdauungsorganen Leber, Gallenblase, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse und den Dünndarmdrüsen.

Wie kommt es denn dann zu Sodbrennen?

Wenn nun aber diese Organe mehr Basen für ihre Arbeit benötigen, als ihnen zur Verfügung gestellt wird, muss der Magen mehr Natriumbikarbonat herstellen. Dabei entsteht aber zwangsläufig auch wieder Salzsäure. Davon war jedoch vorher schon genug vorhanden!

Die überschüssige Säure nimmt nun unter Umständen den anatomisch leichteren Weg nach oben in die Speiseröhre. Sodbrennen entsteht. Die Ursache ist oftmals also nicht ein Zuviel an Säure, sondern ein Mangel an Basen, der erst anschließend zu einem Überschuss an Säure führt.

Was hilft kurzfristig?

Viele sagen dem Sodbrennen mit Hilfe von Protonenpumpenhemmern den Kampf an. Diese Medikamente unterdrücken die Bildung von Magensäure in den Belegzellen des Magens.

Auch  Antazida – zum Beispiel das früher oft verwendete Natron – kommen zum Einsatz. Gerade dieses Natron wird jedoch heute nicht mehr empfohlen, weil es u.a. zu einer verstärkten Säurebildung nach Abklingen der Wirkung („Acid Rebound“) kommen kann.
Es gibt mittlerweile einige Antazida mit anderen Wirkweisen, wobei jedoch die Protonenpumpenhemmer mittlerweile eine größere Bedeutung haben, da sie effektiver wirken. Schließlich muss hier keine Magensäure mehr neutralisiert werden, da ja bereits ihre Produktion verhindert wird. Aber – ob das langfristig gut ist?

Wenn Du Dir klar machst, dass Basen und Salzsäure immer gemeinsam entstehen, kann der Körper nun auch kein Natriumbikarbonat mehr herstellen. Das Eine gibt es nicht ohne das Andere! Eigentlich droht dann erst recht eine Übersäuerung!

Versteh mich nicht falsch: Es ist sicher richtig und wirksam, starkes Sodbrennen zunächst einmal mit derlei Medikamenten zu behandeln, um Schlimmeres zu verhindern! Zuviel Säure kann durchaus zu Geschwüren und Entzündungen führen, die manchmal operativ behandelt werden müssen. Sie kann sogar zu Speiseröhrenkrebs führen! Ein rasches und wirksames Eingreifen kann also nur sinnvoll sein!

Langfristig ist es aber ein Weg, der nur das Symptom bekämpft, nicht die Ursache.

Mir kommt das ein wenig so vor, als würde man bei einem Auto das Gaspedal entfernen (also das Auto stoppen), nur um nicht mehr auf die Bremse treten zu müssen. Wenn es nicht mehr fährt, braucht man es auch nicht mehr anzuhalten, richtig? Aber wurde das Auto dafür vorgesehen, auf dem Parkplatz zu vergammeln? Ich denke nicht.

Eine Alternative wäre es einfach, weniger Gas zu geben… Und das gilt auch für die Ernährung…

Was hilft langfristig gegen Sodbrennen?

Fuß vom Gas bei der Ernährung heißt zum Beispiel: Weniger schwere Kost, weniger Zucker, weniger stark verarbeitete Lebensmittel. Alkohol, Fast Food und Zigaretten einschränken oder gleich ganz weg lassen.

Basische bzw. basenbetonte Ernährung ist auf jeden Fall einen Versuch wert, um das lästige Brennen von Grund auf loszuwerden. Wenn der Körper bereits mit der Nahrung viele basenbildende Mineralien bekommt, die Säuren puffern können, ist das ein großer Schritt in eine weniger von Säuren belastete Zukunft. Zudem muss der Magen nicht gar soviel Salzsäure produzieren, weil er zum Beispiel weniger Eiweiß aufspalten muss.

Gemüse, Obst, Kräuter, Wurzeln, Beeren, naturbelassene Lebensmittel, Bioqualität –  das lässt Deinen Magen aufatmen. Hier auf Caralethics findest Du jede Menge zum Thema basische Ernährung! Als Einstieg empfehle ich Dir meinen Artikel über den Säure-Basen-Haushalt.

Vorsicht allerdings bei akuten Entzündungen oder anderen akuten Problemen! Da ist manches nicht ganz ungefährlich, wie zum Beispiel der Verzehr von Rohkost oder bestimmten Früchten – das kann zusätzliche Probleme bereiten.
Meiner Erfahrung nach sind abgekochte Kartoffeln mit gedünstetem Blattspinat recht mild und magenfreundlich und darüber hinaus sehr basisch. Frag jedoch bitte unbedingt Deinen Arzt, was Du essen darfst oder solltest, bis alles abgeklungen ist!

Du kannst Dir dazu hier mein Gratis-Einsteigerpaket sichern und mit den Lebensmitteltabellen zum Arzt gehen. Dann kann er Dir gleich sagen, welche von den basischen Lebensmitteln für Dich okay sind und Du bist auf der sicheren Seite.

Zusätzlich kann es helfen, einfach mal wieder durchzuatmen – im wahrsten Sinne! Denn Säuren werden auch über die Lungen ausgeschieden. Viele Bewegung an frischer Luft, gerne auch Sport – das senkt den Stress- und Säurepegel. Lies hier, wie Stress und Übersäuerung  zusammenhängen.

Gefällt es Dir? Jetzt mit Deinen Freunden teilen. :-)