Wer nach einer Basische-Lebensmittel-Tabelle (eine Tabelle zum Download gibt es unten) sucht, wird im Internet und im Buchhandel schnell fündigAllerdings stellt man meist schnell fest, dass die Aussagen aus verschiedenen Quellen scheinbar nicht immer übereinstimmen. 

  • Ist zum Beispiel Kaffee nun basisch oder nicht?
  • Und Milch?
  • Auch scheint manchmal zwar Einigkeit darüber zu bestehen, dass ein basisches Lebensmittel vorliegt – aber nicht darüber, ob es nun sehr basisch wirkt oder nur so gerade eben noch.

Bei der Erstellung einer Basische-Lebensmittel-Tabelle gibt es bisher nicht die eine Methode der Wertermittlung. Verschiedene Säureforscher sind völlig unterschiedliche Wege gegangen. So hat zum Beispiel der schwedische Biochemiker Ragnar Berg (1873-1956), einer der Urväter der Säureforschung, die Asche von Lebensmitteln auf ihre Mineralstoffzusammensetzung hin untersucht. Je nach dem, ob er vorwiegend Mineralien mit einer basischen oder säurefördernden Wirkung fand, wertete er das zugehörige Lebensmittel als basisch oder sauer.

Eine moderne, weit verbreitete Basische-Lebensmittel-Tabelle geht auf Prof. Friedrich Manz und Prof. Thomas Remer zurück, die einen anderen Ansatz wählten. Sie berechneten anhand einer Formel die mögliche Nierenbelastung eines Lebensmittels infolge der mit dem Verzehr verbundenen Säureausschüttung. So ermittelten sie den sogenannten PRAL-Wert (PRAL von potential renal acid load, auf deutsch etwa: potentielle Säurebelastung der Niere).

Auch, wenn die Vorgehensweisen zur Basen- und Säurenermittlung sehr verschieden sind, kommen sie in vielen Bereichen zu ähnlichen Ergebnissen. Dennoch lässt sich mit diesem Hintergrundwissen schon nachvollziehen, wieso man immer wieder auch auf unterschiedliche Ausprägungen einer Basische-Lebensmittel-Tabelle stößt. Zudem gibt es neben den Säureforschern auch Therapeuten, die auf Grund eigener Erfahrung bestimmte Lebensmittel anders bewerten. Wenn man aber genau hinsieht, stellt man sehr schnell fest, dass es eine deutliche Tendenz in jeder Basische-Lebensmittel-Tabelle gibt:

  • Fast alle Gemüsesorten und Früchte sind stets basisch eingestuft.
  • Fleisch, Fisch und Getreideerzeugnissen wird in den meisten Fällen eine Säurewirkung attestiert.

Aber es gibt eben auch Lebensmittel, deren Zuordnung nicht ganz so eindeutig zu gelingen scheint.


Ein paar Beispiele:

  • Bei Milch wird es komplizierter – so findet man in manchen Übersichten eine leicht basische Zuordnung, andere wiederum stellen eher eine saure Wirkung aus.
  • Bei Käse scheint es dann wieder eine größere Übereinstimmung zu geben. Hier könnte man als grobe Faustregel (mit Ausnahmen) aufstellen: Je härter oder fester der Käse, desto mehr Säure bringt er mit sich. So scheint Frischkäse deutlich weniger säurefördernd als beispielsweise Parmesan zu sein.
  • Bei Rohmilch – also der völlig unbehandelten Milch – und Rohmilcherzeugnissen scheinen die Ernährungsexperten sich auf eine eher basische Wirkung zu einigen. Allerdings sollte man daran denken, dass der Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten gesundheitlich möglicherweise nicht ganz unbedenklich ist.
    Insbesondere Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem sollen diese Produkte nicht verzehren. Hofbetriebe, die Rohmilch verkaufen, müssen darauf hinweisen, dass diese vor dem Verzehr abgekocht werden muss. Das Bundesamt für Risikobewertung hat einige Infos zum Umgang mit Rohmilch veröffentlicht.
    Es existiert also ein gewisses Risiko – warum dann nicht gleich auf tierische Milch verzichten und lieber zu Pflanzenmilch greifen? Mandelmilch zum Beispiel ist schnell selbstgemacht und je nach Zubereitung ganz basisch. Hier findest Du ein Rezept dafür.

Ähnlich verhält es sich mit dem Genuss von Kaffee. Manch eine Basische-Lebensmittel-Tabelle attestiert eine basische Wirkung, einige Therapeuten jedoch sprechen von einer deutlich säurelastigen Wirkung. Natürlich macht auch hier wie immer die Dosis das Gift. Wer morgens seine Tasse Kaffee benötigt, wird wohl nicht gleich in die Säurehölle kommen, sofern er Kaffee bisher immer gut vertragen hat.

Basische Lebensmittel-Tabelle – überhaupt sinnvoll?

Wer sich ernsthaft für eine basenbetonte Lebensweise interessiert, kommt nicht umhin, sich eine Basische-Lebensmittel-Tabelle einmal anzusehen und sie mit anderen zu vergleichen. Wo Übereinstimmungen zwischen unterschiedlichen Tabellen sind, muss man nicht weiter nachhaken. Wo Abweichungen existieren, sollte man ruhig ein wenig nachforschen, woher diese rühren und dann für sich entscheiden, wie man damit umgehen möchte. Einen ausführlichen Überblick dazu erhältst Du hier.

Im Falle einer medizinisch induzierten Säure-Basen-Diät sollte man sich ohnehin an die Anweisungen des behandelnden Arztes halten! Grundsätzlich sollte man irgendwann den für sich richtigen Weg finden, um nicht dauernd über einer Basische-Lebensmittel-Tabelle zu brüten und darüber noch völlig den Spass am Essen zu verlieren

Basische-Lebensmittel-Tabelle – Die einfache Faustformel

Für alle, die es nicht gleich hundertprozentig wissen wollen, haben wir eine eigene Basische-Lebensmittel-Tabelle entwickelt, die einen groben Überblick verschaffen soll. Sie dient natürlich nicht als Grundlage für medizinisch notwendige Säure-Basen-Diäten, sondern ist mehr wie eine Zusammenfassung der meisten Übereinstimmungen der verschiedenen Basische-Lebensmittel-Tabellen zu sehen. Sie ist nur eine Hilfestellung, dafür aber kompakt und übersichtlich. Unter dem Bild findest Du einen Link, über den Du Dir die Tabelle herunterladen kannst.

(Wer mag kann die Übersicht hier zur besseren Ansicht downloaden. Anklicken und im neuen Fenster per rechtem Mausklick speichern)>> Basische-Lebensmittel-Tabelle Download)

Im Rahmen einer basenbetonten Ernährung sollen etwa 80% der Nahrungsmittel aus dem basischen Bereich kommen, 20% sollen aus dem säurebetonten Bereich der Lebensmittel stammen.

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Aber auch Säurespender ist nicht gleich Säurespender! So ist eine Scheibe echtes Vollkornbrot zwar ebenso ein Säurebildner wie eine Scheibe Weißbrot. Dennoch enthält sie je nach Ausmahlungsgrad um ein Vielfaches mehr Vitalstoffe und außerdem noch wertvolle Ballaststoffe. Aber es muss schon richtiges Vollkornbrot sein, nicht das einfach mit Malz dunkel gefärbte herkömmliche Brot, dass auf diese Weise einen vollwertigen Look bekommen soll. Auch Hülsenfrüchte stellen ein wertvolles Nahrungsmittel dar. Lebensmittel, die zwar nicht basisch sind, aber dennoch auf einen ausgewogenen Speiseplan einer basenbetonten Ernährung nach der 80-20-Regel gehören, werden als wertvolle Säurebildner bezeichnet.

Gewiss ist es auch ein Unterschied, ob man seine aus basischen Zutaten gekochte Sauce mit einem Schuss Milch verfeinert und seinen Obstsalat mit etwas Joghurt anreichert oder ob man einfach einen halben Liter zuckerhaltige Limonade konsumiert.
Nicht alle Lebensmittel haben Einzug in unsere Basische-Lebensmittel-Tabelle gehalten. Insbesondere jene, für die wir zu viele verschieden Ansichten gefunden haben, haben wir ausgelassen. Hierzu muss, wer Interesse hat, einfach selbst ein wenig recherchieren.

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