Im Boxring der Säure-Basen-Thematik erhitzt der Kaffeegenuss die Gemüter. In der einen Ecke bereiten sich die, die ihn als Säure-Übeltäter sehen, auf einen Schlagabtausch vor. In der anderen Ecke laufen sich aber immer mehr Befürworter warm, die ihn als leicht basisch einstufen.

Die basenliebenden Kaffeegegner haben einige schwergewichtige Argumente.

Da sei zum Einen – neben einigen anderen organischen Säuren – die enthaltene Chlorogensäure, die eine – wenn auch schwache – Säurewirkung habe und darüber hinaus bei empfindlichen Personen zu Sodbrennen und Magen-Darm-Reizungen führen könne. Allerdings wird ihr auch ein Teil der mittlerweile bekannten gesundheitsfördernden Wirkungen zugeschrieben. Man betrachtet sie als Antioxidans, also als Schutz vor freien Radikalen.

Auch Purin ist im Kaffee enthalten. Grundsätzlich werden Purine für den Aufbau neuer Zellen benötigt. Das Problem ist wohl der Abbau des Stoffes: Dabei wird er in Harnsäure umgewandelt, welcher mit dem Urin ausgeschieden wird. Wenn aber zuviel Harnsäure im Körper verbleibt, kann sich der Harnsäurespiegel im Blut erhöhen, was zu einer Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und damit zu Gicht führen kann, eventuell auch zu Nierensteinen. >> Nähere Infos gibt es auf der Website der Uni Hohenheim. Allerdings gibt es Studien, die darauf hinweisen, dass die Purine, die in Kaffee oder Tee enthalten sind, diese Wirkung nicht haben. So wird heute auch im Rahmen von Ernährungstherapien bei Gicht Kaffee erlaubt. Es gibt sogar Studien, die aussagen, dass Kaffee das Risiko einer Gichterkrankung senken kann, zum Beispiel >>hier und >>hier

Schließlich wird Kaffee auch gerne als Kalziumräuber bezeichnet. Auch hierzu gibt es eine langjährige Diskussion. Aber es scheint, >> als ob erst ein stärkerer Kaffeekonsum eine leicht negative Auswirkung auf die Knochendichte habe. Als unbedenkliche Menge werden meist 1 bis 4 Tassen pro Tag genannt.

 Kaffee – ja, nein, vielleicht

Es ist nicht ganz einfach, aus den ganzen teilweise sehr gegensätzlichen Informationen ein endgültiges Fazit zu ziehen. Es läuft also wieder einmal darauf hinaus, dass jeder für sich entscheiden muss, ob er sich im Rahmen einer basenüberschüssigen Ernährung auch weiterhin das heiße Gebräu gönnen will.

Gerade die sich häufenden Meldungen aus unterschiedlichen Quellen über die gesunden Auswirkungen stimmen da schon nachdenklich. Denn selbst, wenn Kaffee nicht basisch sein sollte, kann er trotzdem auf andere Weise gesund sein.
Beim direkten Basenfasten ist er tabu, aber langfristig?

Vielen Unkenrufen zum Trotz konnte man Kaffee mittlerweile eine ganze Menge gesundheitsfördernder Wirkungen nachweisen. Zu einigen davon nimmt auch die >>AOK Stellung.

Ein oder zwei Tässchen (nicht Kannen!) in Ehren wird sicher nicht direkt den Säure-Basen-Haushalt durcheinander wirbeln,

  • solange man Kaffee grundsätzlich gut verträgt,
  • es auch sonst keinerlei gesundheitliche Gründe gibt, darauf zu verzichten,
  • man es mit dem Genuss nicht übertreibt, 
  • und man sich insgesamt basenüberschüssig ernährt.

Ich selbst habe mich jedoch schweren Herzens vom Kaffeegenuss verabschiedet, da er mir einfach nicht gut bekommt.

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Es muss ja nicht immer Kaffee sein. Wer ihn lieber meidet, hat ein paar Alternativen zur Wahl, die sich auch nicht verstecken müssen. Ich habe mein Glück bei einem Gewürztee gefunden.

Falls auch Du auf der Suche bist nach einem Ersatz für Kaffee oder auch nur nach einer Ergänzung, findest Du hier im Blog sicher ein paar Anregungen. Zum Beispiel diesen herrlich nach Sommerurlaub duftenden Rosmarin-Tee!

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